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DIE KUNST DES TROCKENBAUS. REDUZIERT UND DETAILGETREU UMGESETZT.

Projektdetails

Projekt: Sprengel Museum, Hannover: How to Survive – Kunst als Überlebensstrategie
Bauherr: Sprengel Museum, Hannover
Künstler: Jean-Pascal Flavien
Fertigstellung: November 2020
Trockenbau: Germerott Innenausbau GmbH & Co. KG
Fotos: Jean-Pascal Flavien, Berlin

Leistungen/Herausforderungen

  • Zehn Meter breit, fünf Meter tief und knapp vier Meter hoch misst das außergewöhnliche Kunstobjekt, das Germerott in reduzierter und detailgetreuer Trockenbauarbeit im Auftrag des Künstlers Jean-Pascal Flavien im November realisierte. Feierlich eröffnen konnte die Ausstellung bislang noch nicht, doch ein virtueller Rundgang auf der Website lohnt sich bereits jetzt.
  • Mit seinem renommierten Sammlungsbestand gehört es zu den bedeutendsten Stätten für moderne Kunst in Deutschland – das Sprengel Museum in Hannover. Beheimatet am Nordufer des Maschsees, zeigt es seit seiner Eröffnung 1979 neben der Sammlung des bekannten Schokoladenherstellers Bernhards Sprengel und seiner Frau Margit auch zahlreiche Sonderausstellungen. Dass der Titel der aktuellen Ausstellung „How to Survive – Kunst als Überlebensstrategie“ vor dem Hintergrund der Pandemie eine noch stärkere Relevanz erfahren wird, hätte man nicht ahnen können. Um den Ausstellungsbesuch trotz der Ausgangsbeschränkungen zu ermöglichen, baute das Sprengel Museum seine Präsenz und Angebote in den digitalen Medien aus und führt nun dank professioneller 360 Grad Aufnahmen die Besuchenden durch die große Ausstellungshalle. Hier sticht das Werk des französischen Künstlers Jean-Pascal Flavien besonders hervor. Sein hausähnliches Objekt entspricht weder einer Bau-Norm, noch einer abstrakten Installation. Unter den Bedingungen der Kunst hat Flavien ein temporäres Architekturmodell entworfen – ohne Türen und Dach, doch mit blanken Wänden und Fensteröffnungen.
  • Für die Herstellung und Ausführung beauftragte das Sprengel Museum die in Gehrden ansässige Innenausbaufirma Germerott. Mit CNC-Fräsen ließen sie zunächst alle großformatigen Bauteile für den Korpus in Holzrahmenbauweise vorfertigen. Anschließend wurden die drei 120 Millimeter dicken Außenwände aus MDF und die sieben 100 Millimeter dicken GK-Innenwände auf einer Metallunterkonstruktion vor Ort mit Schrauben montiert. Bei der vollflächigen Verspachtelung und dem Feinabschliff der Außenwandoberflächen in Q4 war höchste Präzision gefragt, bevor weiße und mittelbraune Farbe im Airless-Spritzverfahren aufgetragen wurde. Im Zuge dessen war es wichtig, die etwa 600 Quadratmeter umliegender Bodenund Wandflächen vor dem durch Luftdruck entstehenden Farbsprühnebel zu schützen. Auch bei den Innenwänden setzte Germerott die Vorstellungen des Künstlers um, indem sie diese schräg zueinander aufstellten und die Oberflächen in Rohbauqualität hinterließen. Das außergewöhnliche Projekt sorgte für Abwechslung bei den gewohnten Arbeitsabläufen. Der Zugang ins Innere erfolgt nur durch die bauseits vorhandenen Fensteröffnungen. An der vierten Seite des Korpus befindet sich ein Holzpodest, das das Team zwischen den beiden Außenwänden im letzten Arbeitsschritt freitragend befestigte. Das von einer Schlosserei hergestellte Metallgitter bildet den oberen Abschluss des Hauses.